18 Evangelische Rekigionslehre
die da hungert und dürftet nach der Gerechtigkeit; denn sie
sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie
werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reines Her-
zens sind; denn sie werden Gott schauen- Selig sind die
Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Se-
lig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn
das Himmelreich ist ihr. Selig seid ihr, wenn euch die Men-
schen um meinetwillen schmähen und verfolgen, und reden
allerlei Übels wider euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich
und getrost, es wird euch im Himmel wohl belohnet werden.
c. und gegen den Nächsten. 1. Überhaupt.
I. Wohlwollen.
I) 1 Tim- 1, 5. Die Hauptsumme des Gebots ist:
Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und
von ungefärbtem Glauben. 2) Rom. 12, 9. 10. Die Liebe
sei nicht falsch. Hasset daö Arge, hanget dem Guten an.
Die brüderliche Liebe unter einander sei herzlich. Einer komme
dem Andern mit Ehrerbietung zuvor. 3) 1 Cor. 13, 1-3.
Wenn ich mit Menschen- und mit Engel-Zungen redete, und
hatte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder
eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte, und
wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntniß, und hatte allen
Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hatte der Liebe
nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe
den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte
der Liebe nicht, so wäre es mir nichts nütze, 4) Matth. 2,
12. Alles, was ihr wollet, daß euch die Leute thun sollen,
das thut ihr ihnen auch. 5) Matth. 5, 4-. 45. Liebet eure
Feinde, segnet, die euch fltlchcn, thut wohl denen, die euch
hassen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf
daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Ii. Achtung.
1) Rom. 13, 7. So gebet nun Jedermann, was ihr
schuldig seid: Schoß, dem der Schoß gebühret, Zoll, dem der
Zoll gebühret, Furcht, dem die Furcht gebühret, Ehre, dem
die Ehre gebühret. 2) Röm. 12, 10. Die brüderliche Liebe
unter einander sei herzlich. Einer komme dem Andern mit
Ehrerbietung zuvor. 3) Sir. 6, 5. Wer Alles zum Besten
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46 Evangelische Liedersammlung.
Unsterblichkeit und Seligkeit und Leben; das Alles wird er
geben dem, der sich ganz ihm weiht.
c. Nach dem Unterricht.
1.
Mel. Ich dank' dir schon.
Nun bringen wir dir Dank und Preis, o Vater unsers
Lebens! Dein Segen krönte unsern Fleiß; wir lernten nicht
vergebens.
O, steh' uns bei mit deiner Kraft auf jedem unsrer
Wege; damit sich unsre Wissenschaft noch ferner mehren möge!
Wie reich ist unsre Jugendzeit an Folgen sonder Ende!
Hilf, daß mit steter Sorgsamkeit sie Jeder treu verwende.
2.
Mel. Herzliebster Jesu, waö hast du.
Sie sind dahin, des Unterrichtes Stunden, in'ö Meer
der Ewigkeit dahin geschwunden; laß sie, o Gott, dereinst
in spaten Tagen noch Früchte tragen!
Erhebt die Weisheit unser Herz vom Staube, so wird
cs nie der niedern Lust zum Raube; es lernt die Freuden,
. die von ihr entsprießen, mit Dank genießen.
Doch wichtiger, als Weisheit dieser Erden, laß uns, o
Herr, das Wort vom Kreuze werden; dies Wort erleucht'
uns stets durch deine Gnade des Lebens Pfade.
3.
Mel. Eigene Melodie.
Unsern Ausgang segne du, segne jedes Wort der Lehre;
gieb uns Sammlung, Fleiß und Ruh', daß sich unser Wissen
mehre! Präg' es tief dem Herzen ein; jede Stunde, Herr,
sei dein!
Dann wird keine eitle Sucht unser Herz in Irrthum
schlagen; dann wird segensreiche Frucht diese Zeit der Bil-
dung tragen. Nur, wer dir sein Leben weiht, bleibt gesegnet
und gedeiht.
4.
sm-l. Nun danket Alle Gott.
Wir danken dir, o Herr, für alle guten Gaben, die wir
für Geist und Herz auch heut empfangen haben. Gesund-
heit gabst du uns und Geistesheiterkeit und riefst und liebe-
voll zur schönsten Thätigkeit.
Laß nie gedankenlos uns diese Huld vergessen; lehr'
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47
Evangelische Liedersamnilnng.
uns die Flüchtigkeit der Jugendzeit ermessen! Vor trägem
Müßiggang gieb uns die tiefste Scheu und mach' uns im-
mer mehr un Lernen ernst und treu.
Doch nicht von d e m allein sei unser Geist geschmücket;
gieb uns die Frömmigkeit, die unser Herz beglücket. Und
wächst nun unser Geist an Weisheit und Verstand, so werd'
auch mehr und mehr das Herz zu dir gewandt!
4. Vor der Prüfung.
Mel. Hast du denn, Jesu.
Feierlich nahn sich die Stunden der Prüfung uns wie«
der; Vater, dir tönen aufs neue die kindlichen Lieder! Helleres
Licht, Muth zur Erfüllung der Pflicht strömtest du liebend
hernieder.
Vater der Liebe, ach könnten wir würdig dich loben!
Was uns erfreut und beglücket, das kommt ja von oben;
Wohlsein und Kraft, Alles, was Segen uns schafft, hast du
ins Leben gewoben.
Daß und nicht fruchtlos die Jahre der Kindheit entflie-
hen, läßt du durch Eltern und Lehrer uns christlich erziehen;
Herz und Verstand schmückst du mit liebender Hand, läßt
sie dem Himmel erblühen.
Darum sei jetzt von uns allen mit fröhlichen Zungen,
Vater und Herr, dir ein herzliches Danklied gesungen! Laß
und auch heut rühmen in heiliger Freud': Heil und, der
Fleiß ist gelungen!
e. Nach derselben.
Mel. Herr Jesu Christ, dich zu uns.
Erschalle, freudiger Gesang! Wir bringen unserm Vater
Dank. Voll Nachsicht, Schonung und Geduld erschien uns
seine Vaterhuld.
Lohn war auch edler Menschen Lob, so lang kein Stolz
das Herz erhob. Ihr Beifall glänze vor und her! Doch
Ruhm bei Gott sei stets uns mehr.
Gott, Schöpfer, Vater, unsre Zeit flieht schnell dahin zur
Ewigkeit; mach' uns zum Dienst der Welt bereit durch Tu-
gend, Fleiß und Frömmigkeit.
£ Am Anfange wichtiger Zeitabschnitte.
1.
Mel. Wo Gott zum Haus nicht giebt.
Die Woche fängt von neuem an- Was hat Gott nicht
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ir
38 Evangelische Liedersammlung.
Mein Leib, so schön gebaut durch dich, mein Geist, der
Menschheit Ruhm, mein ganzes Wesen lehret mich, ich sei
dein Eigenthum.
Ich will es ewig sein; die Lust und froher Jugend
Spiel vertreibe nie aus meiner Brust der Ewigkeit Gefühl.
Nach treu vollbrachter Prüfungszcit nimmt mich der
Himmel ein; Herr, laß nach dieser Seligkeit mein ganz Be-
streben sein!
2.
Mel. Dir, Gott, dir will ich fröhlich singen.
Der Heiland heißt die Kinder kommen und spricht: o
wehret ihnen nicht! Sie, deren Fleisch er angenommen, be-
ruft er zu des Himmels Licht. Einst war er selbst ein Kind
und klein, um auch ihr Ruhm, ihr Heil zu sein.
Er blickt sie an als seine Lieben, und segnet sie mit
sanfter Hand; sie sind alö Bürger angeschrieben in seinem
Reich und Baterland; sie waren sein schon vor der Zeit, sie
sollen's sein in Ewigkeit.
Er ruft uns: werdet wie die Kinder, gehorsam Gottes
heil'gem Zug: wählt, überlegt und zweifelt minder, lind dün-
ket euch n'cht selber klug ! Des Glaubens Kindereinfalt bloß
ererbt bei Gott ein sel'ges Loos.
Lernt kindlich euern Mittler fassen, nach Segen dürstend
arm und klein, und alles Andre gern verlassen, um Jesu Ei-
genthum zu sein, der sich den Schwächsten gern ergiebt und
Kindlein wie Apostel liebt!
Dann wird euch seine Liebe segnen, wie er die Kind-
lein einst geherzt; dann wird er tröstend euch begegnen,
wo euch kein Leid der Erde schmerzt; dann stehet ihr einst
dort vor ihm mit Kindlein und mit Cherubim!
3.
Seelettbräutigaur.
Jesu, geh' voran auf der Lebensbahn, und wir wollen
nimmer wellen, dir getreulich nachzueilen; führ' an deiner
Hand uns ins Vaterland.
Soll's uns hart ergehn, 'laß Uns gläubig flehn, und
auch in den schwersten Tagen niemals unsre Last beklagen;
denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir.
Rühret eigner Schmerz irgend unser Herz, kümmert uns
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K
40 Evangelische Liedersammlung.
4.
Mel. Dir, dir, Jehovah, will ich singen.
Gieb, Vater, heute, waö mir nützet; vor Allem gieb mir
ein zufried'nes Herz, das sich auf deine Vorsicht stützet und
dir vertraut auch in dem größten Schrnerz. Du weißt, waö
mir zu meinem Wohl gebricht, und du versäumst gewiß
mein Bestes nicht.
Irr diesem kindlichen Vertrauen will ich getrost an meine
Arbeit geh'n; auf deinen Beistand will ich bauen rmd deiner
Fügung still entgegen seh'n. Ich weiß, du führ'st mich auf
der rechten Bahn, rmd nimmst mich einst gewiß mit Ehren an.
5.
Mel. Gott sei Dank in aller Welt.
Morgenstern auf finstre Nacht, der die Welt voll Freude
macht ! Jesil, komm' in's Herz hinein, laß es licht und heiter sein !
Deines Glanzes Herrlichkeit übertrifft die Sonne weit !
tausend Sonnen geben nickt, waö dein mildes Gnadenlicht.
Du erleuchtest Alles ganz, waö sich nahet deinem Glan;.
Wo du leuchtest, wird die Nacht schnell zum Frelldentag gemacht.
Nur dein freudenreicher Strahl sendet Trost ins Erden-
thal. Ja du, Ebenbild des Herrn, bist der helle Morgenstern!
Nun, du wahres Seelenlicht, komm' herein uird säume
nicht! Jesu, komm' iir'ö Herz hinein, laßes ewig heiter sein!
6.
Mel. Fürwahr du bist, o Gott, verborgen.
O mrerschaffne Gnadensonne, erleuchte mich mit deinem
Glanz, mit Friede, Freude, Heil und Wonne! Hier ist mein
Herz, erfüll' es ganz; geh' auf in deiner schonen Pracht,
Verscheuche meiner Sünden Nacht!
O stehe mir, mein Gott, auch heute mit deines Geistes
Unterricht, Negicnlng, Trost und Kraft zur Seite, damit
mein Wandel stets im Licht, und ich als Kind des Tages
frei von allen finstern Werken sei.
Herr, leuchte mir auf meinen Wegen, und führe mich
zur Treue an, daß ich, gekrönt mit Himmelssegen, tagtäg-
lich auf der schmalen Bahn in Kraft des Glaubens vorwärts
eil', bis daß ich koinm' zum ew'gen Heil.
Ich weiß, mein lieber Gott, du kehrest dein Herz in
Ebristo her zu mir; du lebst, dll wachst, bit siehst, du hörest
des Herzens redliche Begier; so nimm um Jesu willen dann
mein Morgenopfer gnädig au!
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42
Evangelische Liedersammlung.
und Wahrbeit Lust! Daß jedes, fern von Heuchelei, vom
Laster frei, dir ganz und rein ergeben sei.
Gedanken gieb uns voller Licht, Empfindung auch, die
mächtig spricht! Ein Hochgefühl, das dir entquillt, mit Muth
erfüllt, den Gram verscheucht und Kummer stillt!
Nicht falle hier auf Stein und Dorn der guten Lehre
Samenkorn! Es bringe Frucht in froher Zeit, in Dunkel-
heit Erleuchtung, Kraft und Seligkeit!
O Herzenslenker, Jesus Christ, dem reine Jugend hei-
lig ist! Hier werde, wer da fragt und hört, von dir gelehrt,
und ganz zu deinem Sinn bekehrt!
2.
Mel. Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht.
Dein Morgen hat auch uns erweckt, o Gott, zum neuen
Leben; du hast im Schlummer uns bedeckt und neue Kraft
gegeben. Jetzt rufst du uns zur Thätigkeit; so mach' auch
unser Herz bereit, auf deinen Nus zu hören!
Laß lins, o Herr, gewissenhaft die schöne Bahn durch-
laufen, und gieb auch heut' uns Lust und Kraft, die Stunden
auszukaufen. Nie werd' uns unsre Pflicht zur Last; laß uns,
wie Jesus, ohne Rast, so lang es Tag ist, wirken.
Ein Tag, in deiner Furcht vollbracht, kann niemals uns
gereuen; dann darf sich unser Herz der Nacht und ihrer Ru-
he freuen; und kommt dereinst die Nacht heran, wo Nie-
mand weiter wirken kann, dann rufst du uns zum Lichte.
3.
Mel. Fürwahr, du bist, o Gott, verborgen.
Du Geber aller guten Gaben, aus deiner milden Va-
terhand kommt Alles, was wir find und haben; du gabst uns
Freiheit und Verstand, viel edle Kräfte, Fähigkeit und zum
Gebrauch Gelegenheit.
Ein Jeder hat nach deinem Willen besondre Gaben;
hilf uns auch mit Treue unsre Pflicht erfüllen! Lehr' uns den
nützlichsten Gebrauch! Einst forderst du von jeder Kraft, die
du verliehen, Rechenschaft.
Viel kann ich lernen; o so lenke stets den Verstand aufs
Gute hiil! Hilf, daß ich fleißig überdenke, was ich zu leisten
schuldig bin!. Wenn jung ich meine Pflicht gethan, so klagt
mich nicht das Alter an.
Ich kann in zweifelhaften Fällen mich leicht besinnen;
ich vermag mir Vieles lebhastlvorzustellen; ich wachs' an Ein-
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TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Evangelische Liedersammlung. 43
sicht Tag für Tag. O segne mich, daß meine Kraft mir
selbst und Andern Nutzen schafft.
Ich kann mir viel erlernte Sachen zurücke rufen und
davon mir heil'ge Lebensregeln machen, mit Hülfe der Re-
ligion. Verleih', Herr, daß auch diese Kraft mir selbst und
Andern Nutzen schafft.
Ich lern' in meiner frühen Jugend der Tugend hohen
Werth verstehn; ich fühle Trieb und Kraft zur Tugend, und
du hilfst ihren Pfad mir gehn. O du, der mich so glücklich
macht, stets sei dir Dank dafür gebracht!
4.
Mel. Dir, Gott Jehova, will ich singen.
Du hast uns aus dem Schlummer wieder durch deine
Morgensonne neu erweckt. Gestärkt sind unsre müden Glie-
der, und nichts hat uns in stiller Nacht erschreckt; drnm
schwingt sich dankend unser Herz empor, und mischt gerührt
sich in der Engel Chor.
In heil'gcr Dankbarkeit erglühe für jede Gabe Gottes
unser Herz; sie lohne treuer Lehrer Mühe und schütze sie vor
jedes Undanks Schmerz. Gehorsam sei deö Dankeö edle
Frucht, und ernster Sinn für Fröminigkeit und Zucht.
Der Heiland gab im Erdenleben deö kindlichen Gehor-
sams reinstes Bild. Dies heil'ge Bild soll vor uns schweben,
wo's Treu' und Liebe zu erwiedern gilt; dann bleiben wir,
entfernt von eitlem Wahn, stets guter Lehre willig Unterthan.
Du, Vater alles Ltchts, vermehre den wahren Kindeösinn
in unsrer Brust! Nur er gewahrt vor dir uns Ehre, und
schützt das Herz vor jeder bösen Lust. Drum mach' uns hier
den frommen Kindern gleich, und droben nimm uns in dein
Himmelreich.
Ñ.
Mel. Wie schön leuchtet der Morgenstern.
Gott, für uns ward es wieder Tag; froh hörten wir den
Glockenschlag uns jetzt zur Schule rufen. Gott will, daß wir
mit frohem Sinn und uns zum bleibenden Gewinn der Bil-
dung höh're Stufen täglich, stündlich hier ersteigen, thätig
zeigen, daß das Leben er uns nicht umsonst gegeben.
Wohlan denn! weil nock Munterkeit, wett Lebensfüll'
uns noch erfreu't, laßt nach dem Ziel uns ringen. Gieb,
Vater, daß auch dieser Tag für uns gesegnet werden mag,
und wir uns höher schwingen. Ewig heilig sei die Tugend
unsrer Jugend! O wie labend wird dann unser Lebensabend.
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Himmelskunde.
In der großen Weltenkette flimmert
Wie ein Tropfen nur im Ocean.
Kaum daß die Bewohner jener Höhen
Noch den Strahl von unsrer Sonne sehen.
Können sie, die Bürger jener Flur,
Ach! kaum ahnen unsers Daseins Spur.
Debet, Brüder, ihr bei dem Gedanken,
Der in Staub den Stolz der Erde reißt?
Laßt die Meere, laßt die Berge wanken, —
Der dort thronet, ist ein guter Geist;
Er, der dort von Sonn' zu Sonne schreitet.
Er, er istö, der auch die Lilien kleidet;
Der die Blumen schmückte in dem Hain,
Muß gewiß ein Gott der Liebe sein.
Dort, wo sich Orions Welten scheiden
Von des Sirius geweihter Flur,
Bis zum Pole, wo die Büren weiden.
Waltet dieser ew'gcn Liebe Spur.
Sieh der Jungfrau gold'ne Aehre schimmern.
Sieh den Schwan im Sonnenmeere flimmern.
Alle predigen: „es ist ein Gott!
Groß und gut ist der Herr Zebaoth!"
Ja, wer noch ein Herz hat, komm und sehe.
Wie dort Welt an Welt vorüber zieht.
Blicket auf und fühlt der Gottheit Nähe
In dem großen, hehren Sterngebiet---------
„War es nicht, als wehten heil'ge Lieder
Eben auö der stillen Höh' hernieder?"
Ja, sie tönen droben am Altar
Dessen, der da ist und der da war.
Sehet dort den Schein der lichten Zonen,
Der so mild sich um den Himmel zieht! —
Ack) vielleicht, daß dort die Sel'aen wohnen.
Die das Grab von ihren Lieven schied. —
Ja gewiß, dort sammeln ihre Garben,
Die mit Thränen auf der Erde starben;
Kniend an des ew'gen Richters Thron,
Nehmen sie dort ihrer Tugend Lohn.
Und auch wir, Geliebte, dürfen hoffen
Einst im Kreis der Seligen zu stehn,
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Pflichtenlehre. 131
79. Vor den Leuten, die am heftigsten reden und mit
rauhen Worten Andern am härtesten drohen, darf man sich
nicht immer auch am meisten fürchten:
Ein bettender Hund beißt nicht leicht.
80. Von einem Zornigen und Betrunkenen entferne dich:
— a) Man muß nicht Del ins Feuer gießen. — b) Einem
besoffenen Manne muß ein Fuder Heu ausweichen.
81. Von deinen eigenen Arbeiten mache du nicht zu
viel Rühmens; sind sie «gut, so werden sie gewiß Beifall fin-
den; und schlechte Waaren wirft du durch Prahlereien nicht
verbessern. — a) Das Werk lobt den Meister. — b) Der
dumme Guckguck ruft seinen eigenen Namen aus. — c) Gute
Waare findet immer ihre Käufer. — d) Ein guter Wein
braucht keinen Epheu.
82. Die Gelegenheit laß nicht aus den Handen. —
n) Man muß das Eisen schmieden, wann es warm ist. —
b) Man muß Heu machen, wann die Sonne scheint.
89. Diene denen gern, die um dich sind und deines Bei-
standes bedürfen; Gott belohnt die, welche Andern Gutes er-
zeigen, und auch diese werden sich gegen dich dankbar beweisen:
Eine Hand wäscht die andere.
8-t. Set zufrieden mit dem, was Gott an Gaben und
Gütern dir verliehen und dein Fleiß erworben hat; siehe nicht
mißgünstig auf Andere: — Kein Sterblicher hat alle Ga-
den.— Unglücklich ist, wen das betrübt, was Andre haben.
83. Kleider machen Leute, sagt ein hoffärtigcr Mensch,
aber der demüthige Weise antwortet ihm: —a) Ein golde-
ner Zaum macht ein schlechtes Pferd nicht besser. — b) Und
ein schönes Kleid den Thoren nicht klüger.
86. Rede die Wahrheit frei heraus, so weit es nur im-
mer das Gewissen und die Klugheit erlaubt: — n) Wer
einmal gelogen hat, dem glaubt man nicht wieder. — I») Ist
das Wort über den Mund, so kann es kein Reiter zurück holen.
87. Doch muß man seine und Anderer Angelegenheiten
nicht ohne Noth ausplaudern; wir können ihnen sonst Scha-
den thun: — Sei verschwiegen, ohne zu lügen.
68. Hat dein Vertrauter einen Fehler:
Tadle deinen Freund, wenn du allein bei ihm bist lind
rühme ihn öffentlich.
89. Vermuthest du, daß dein Bekannter bid) beleidiget
habe, zürne nicht sogleich: — Sprich deinen Freund drum
an; vielleicht hat crs nicht gelhall.
9 *
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
146
Sprachlehre.
2. Abwandlungen der Aussagew'örter (Conjugation.)
a. Eines Zustandsaussageworts (Neutrum) nach alter
Form.
Wirklichkeitsform Möglichkeitsform Bedingungsform
(Indicativ) (Conjunctiv) (Conditionaliö)
Gegenwart (Präsens).
Einzahl (Singular) ich liege liege rc. läge k.
du liegest (liegst)
er lieget (liegt)
Mehrzahl (Plural) wir liegen
ihr lieget (liegt)
sie liegen
M i t v e r g a n g c n h e i t (Imperfectum).
Einzahl ich lag
du lägest (lagst)
er lag
Mehrz. wir lagen
ihr läget (lagt)
sie lagen
Vergangenheit (Perfectum).
Einz. ich habe gelegen ich habe gelegen ich hätte gelegen
du hast gelegen du habest gelegen du hättest gelegen
er hat gelegen er habe gelegen er hätte gelegen
Mehrz. wir haben gelegen wir haben gelegen wir hätten'gelegen
ihr habt gelegen ihr habet gelegen ihr hättet gelegen
sie haben gelegen sie haben gelegen sie hätten gelegen
Vorvergangenheit (Plusquamperfectum).
Einzahl ich hatte gelegen
du hattest gelegen
er hatte gelegen
Mehrz. wir hatten gelegen
ihr hattet gelegen
sie hatten gelegen
Zukunft (Futurum)
Einz. ich werde liegen ich werde liegen ich würde liegen
du wirst liegen du werdest liegen du würdest liegen
er wird liegen er werde liegen er würde liegen
Mehrz. wir werden liegen wir werden liegen wir würden liegen
ihr werdet liegen ihr werdet liegen ihr würdet liegen
sie werden liegen sie werden liegen sie würden liegen
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]